Camino. Mein Jakobsweg von Konstanz nach Santiago de Compostela im Winter.

Eine Bildergeschichte

In diesem Bericht beschreibe ich meinen persönlichen Jakobsweg. Ich habe den Weg von Januar bis April 2006 gelaufen, von Konstanz in Deutschland nach Santiago de Compostela in Spanien.

Die Strecke von Konstanz nach Einsiedeln auf dem sogenannten Schwabenweg ist an sich bereits ein ausgewachsener Pilgerweg, für mich war sie jedoch eher eine Teststrecke. Ich habe keine französischen oder spanischen Sprachkenntnisse und die Jahreszeit ist nicht ganz optimal zum Laufen. In der Schweiz hätte ich mir bei Problemen leichter helfen können, Ausrüstung austauschen oder bei Bedarf erweitern.

Von Einsiedeln nach Genf bin ich mit dem Zug gefahren, weil das Laufen in den Bergen wegen der Witterungsverhältnisse zu gefährlich war. Oft waren die Bergpfade vereist, meist von einer dünnen, frischen Schneeschicht überzogen, sodass ich spiegelglatt vereiste Stellen nicht erkennen konnte. Einige Stürze waren die Folge. Mit einem Rucksack auf dem Rücken, alleine unterwegs in den Bergen, ist das kein Spass. Auch wollte ich kein Risiko eingehen, wegen Leicht- oder Starrsinn den Camino mit einem Gips am Fuss im Bett vertauschen zu müssen.

Von Genf nach Santiago -eigentlich über Finisterre bis nach Muxia- bin ich dann durchgehend gelaufen. Kein Zug, kein Bus, kein Auto, kein Karren. Füsse.

Warum ich den Bericht schreibe? Ich konnte im Vorfeld bei den Träumereien und später den Vorbereitungen viel von Erfahrungen anderer Pilger profitieren, und möchte meine Erfahrungen nun ebenfalls einbringen und somit meinen Dank ausdrücken. Im Sommer laufen Tausende den Camino, es gibt entsprechend viel Informationen und Berichte. Reiseerfahrungen über eine Pilgerschaft im Winter sind nicht so häufig.

Viel Spass!

Tag 1: Amsterdam (NL)-Külsheim(D), -2°C

Im Intercity komfortabel von Amsterdam nach Frankfurt gereist. In Frankfurt dann umsteigen auf einen Regionalzug nach Aschaffenburg. Dort ein kleiner Aufenthalt, dann weiter in einem Bummelzug entlang des Mains, dann der Tauber nach Bronnbach.

Ich werde über 2000km zu Fuss unterwegs sein. Tagebuch möchte ich schreiben, nehme mir zur Dokumentation jedoch auch vor, von allen durchquerten Ortschaften möglichst Bilder des Ortschilds zu machen. Was nicht immer gelingen wird, da ich oft nicht auf dem Hauptweg zu einem Ort reinkomme.

Im Konventbau des Klosters Bronnbach befindet sich seit dem Jahr 2000 eine Ordensniederlassung der Kongregation der "Missionare von der Heiligen Familie" mit polnischen Padres. Im ehemaligen Stallgebäude ist die Außenstelle des Instituts für Silicatforschung der Fraunhofer-Gesellschaft.

Geistiges aller Ebenen.

Im Kloster lasse ich mir den ersten Stempel in meinen Pilgerausweis machen. Das wird dort wohl nicht allzu oft verlangt, der Bruder ist ganz erstaunt.

Ich übernachte in Külsheim, in der Nähe von Bronnbach. Meine ersten 7 km zu Fuss! Es ist kalt, bei klarer Luft. Während ich unterwegs bin beim Aufstieg aus dem Taubertal auf die Höhe, wird es dunkel.

Was für eine Stimmung! Winter, Kälte, Stille.

Tag 2: Külsheim (D)-Konstanz (D), -12°C

Die Nacht war klar, daher ist es sehr kalt am Morgen. Ich werde heute im Auto nach Konstanz gefahren, meinem Startpunkt am Bodensee. Wir planen dem süddeutschen Jakobsweg zu folgen, der über Würzburg, Rothenburg, Crailsheim, Ulm, Weingarten nach Konstanz führt.

Wir werden über Tauberbischofsheim, Bad Mergentheim nach Crailsheim fahren, um auf diesen Jakobsweg zu stossen.

Auf der Höhe nach Bad Mergentheim ist es bitterkalt. Ein sonniger Wintertag mit klarer, kalter Luft und entsprechend guter Sicht. Die Kälte nimmt fast den Atem, wenn man aus dem Auto steigt.

Schainbach ist ein kleiner Weiler, mit ein paar Bauernhöfen und einer alten Kirche. Den Schlüssel gibt es beim Nachbarn.

Die evangelische Kirche in Schainbach ist dem heiligen Jakob geweiht, ein beinahe untrügliches Zeichen dafür, dass der Jakobsweg im Ort vorbeiführt.

Einige Kilometer hinter Schainbach steht bei Wallhausen die Anhäuser Mauer. Mitten auf dem Acker sind die Reste des Chorraums eines Pauliner-Eremitenklosters, von dem weiter nichts geblieben ist als eben diese Mauer. Nichts in der Umgebung deutet sonst auf eine Siedlung hin, nur Wald und Ackerland.

Weiter geht es nach Crailsheim, einer Stadt auf der Hochebene im Hohenlohischen. Schwer von Kriegsschäden getroffen, hat die Johannes Kirche mit einer Jakobsdarstellung auf dem Altar glücklicherweise die sogenannte Schlacht um Crailsheim überstanden, bei der am 20. April 1945 die historische Innenstadt zu 95 % zerstört wurde.

Der Altar aus der Werkstatt von Michael Wolgemut, dem Lehrer Albrecht Dürers (Nürnberg, Ende 15.Jh.) zeigt auf der Rückseite ein Bild des Jakob in Pilgerkleidung und mit Muschel.

Schiff der Johanneskirche, im Stil einer spätgotischen Bettelordenskirche der Franziskaner, 1398 bis 1440 erbaut, mit dem alten Taufstein.

Nach etlichen Kilometern durch das herrlich winterliche Süddeutschland kommen wir in Ulm an. Das Ulmer Münster hat mit seinem 162m hohen Turm den höchsten Kirchturm der Welt aufzuweisen. Erbaut wurde das Münster über einen langen Zeitraum von 1377 an.

Trotz des Bildersturms im Zuge der Reformation, bei dem die meisten Kunstschätze zerstört wurden - inklusive 60 Altären und dem Hauptaltar, ist das Innere der Kirche immer noch sehr beeindruckend.

In Ulm stösst der historisch bedeutsame Jakobsweg aus Nürnberg auf den Weg aus Würzburg. Auf dem Nürnberger Weg kommen Pilger aus dem Osten Europas, beispielsweise via Tillyschanz.

Die schwäbische Alb unter Schnee.

Nach weiteren 60km Ankunft im Kurort Bad Waldsee, der auch auf dem Jakobsweg liegt. Für Fussgänger und Radfahrer ist der Weg voll ausgeschildert.

Die Stiftskirche von Bad Waldsee.

Weiter geht es nach Weingarten, zur Benediktinerabtei St.Martin. Das Kloster und die Kirche sind eine Hauptsehenswürdigkeit der Oberschwäbischen Barockstraße. Später in Einsiedeln werde ich die grosse Ähnlichkeit der Bauwerke feststellen.

Es ist hier so kalt, dass sogar das Weihwasser im Vorraum der Kirche eingefroren ist.

1715-1724 wurde die große, reich ausgestattete, barocke Klosterkirche neu erbaut, die seit 1956 den päpstlichen Ehrentitel Basilika (Basilica minor) trägt. Sie sollte inmitten einer idealtypischen Klosteranlage stehen. Der Idealplan des Klosters konnte jedoch nur teilweise in die Wirklichkeit umgesetzt werden.

In der Kirche sehe ich eine interessante Abbildung von Maria mit ihrem Kind im Arm an einem Pfeiler. Was mögen die Symbole bedeuten?

Inzwischen weiss ich mehr:

"In der Offenbarung des Johannes sieht der Glaube das Geheimnis der lmmaculata dargestellt:

'Ein großes Zeichen erschien am Himmel: eine Frau mit der Sonne bekleidet, den Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt einen Kranz von zwölf Sternen' (Offb 12, 7).

Auf dem vorliegenden Bild fehlen die Sterne und die explizite Darstellung der Schlange, die durch einen nach unten schauenden Kopf ersetzt ist.

Maria ist mit der Sonne umkleidet, wir sehen die Strahlen von ihrem Leib ausgehen. Mit der Sonne umkleidet sein heißt: mit Christus umkleidet zu sein. Nicht mit einem äußeren Gewand, sondern mit dem, was im Innern ist und nach außen sichtbar wird. Die wahre Schönheit des Menschen ist die, die von innen kommt.

Maria steht auf dem Mond. Der Mond ist Symbol für die Unbeständigkeit, da seine Gestalt immer wieder wechselt. Gemeint ist die Unbeständigkeit und Wankelmütigkeit des Menschen vor Gott. Sie ist bei Maria nicht zu finden. Die Schlange als Symbol des Versuchers und seiner Macht über den Menschen, hängt zu Füßen Marias (hier der Kopf anstelle Schlange) .

Da Gott Maria dem Herrschaftsbereich des Bösen entzogen und selbst Wohnung in ihr bezogen hat, wurde symbolhaft in Maria der Schlange der Kopf zertreten. Damit begann die Erfüllung der Verheißung an Eva, dass der Spross der Frau der Schlange den Kopf zertreten werde (vgl. Gen 3, 15)." nach http://mariendom.de/gnadenbild/gnadenbild.html

Im Seiteschiff der Kirche ist noch eine grosse Krippe aufgebaut, das Lebenswerk eines lokalen Künstlers, eines Schäfers.

Bei Meersburg setzen wir in der untergehenden Sonne mit der Fähre über den Bodensee. Zurück in Konstanz, das ich seit vielen Jahre kenne und wo ich einige Jahre als Student gewohnt habe.

Ich bin an meinem Ausgangsort angekommen. Was wird die kommende Zeit bringen?

Tag 3: Konstanz (D)-Tobel (CH), 8h, -3°C

Habe auf dem Bodanrück übernachtet, in der Jugendherberge. Im Vorfeld hatte ich sogar noch einen Jugendherbergsausweis erworben, trotzdem nehmen sie noch 26€ für die Übernachtung. Es war eine der teuersten der ganzen Reise.

Der See ist wie üblich um diese Jahreszeit mit einem kalten und feuchten Nebel bedeckt, der sich über Konstanz legt. Immerhin ist er nicht so dicht, dass man kaum die Hand vor Augen sieht. Mit Blick auf den Bodensee geht es über den See-Rhein in die Stadt.

Zu meiner grossen Überraschung finde ich, erstmals seit ich Konstanz kenne -und das ist 15 Jahre her- das Münster ohne Baugerüst am Hauptportal vor. Grossartig! Im Münster findet gerade ein Gottesdienst statt. Mein Abschied aus Deutschland.

Es sind übrigens auch bereits die ersten Zeichen der alemannischen Fasnet zu sehen.

Und das ist ein Grund meiner Reise: Der Jakobsweg-Wegweiser vor dem Münster. Wie oft stand ich hier und träumte von diesem Weg. Er ist so lang, dass er unwirklich erscheint. Wer hat schon soviel Zeit? Und wenn er dann soviel Zeit hat, wer hat noch soviel Gesundheit?

1950km sollen es von hier sein. Im Pfarrbüro, beim Abholen des Stempels, können sie mir allerdings nicht sagen, über welche der Routen dieser 1950km Weg verlaufen soll. Ich kann es rechnerisch nicht nachvollziehen. Muss einiges mehr sein.

Übrigens bin ich der erste Pilger nach Santiago in diesem Jahr in Konstanz. Das hatte ich nicht erwartet! Es ist der 25. Januar.

Nach Konstanz geht es über die Grenze nach Kreuzlingen, die ich schon so oft gegangen bin. Komisches Gefühl, hier zu laufen ohne echte Vorstellung davon zu haben, was mich die nächsten Monate erwartet. Die Welt um mich in der Stadt wirkte geschäftig, die Stimmung war, vielleicht durch den Nebel, ruhig und gedämpft. Ich erlaube mir, mich eine Weile aus dieser Welt auszuklinken und einfach loszulaufen. Und meine Familie erlaubt es mir ebenfalls. Danke!

Schauen die Leute in Konstanz und Kreuzlingen mich komisch an, weil ich offensichtlich nicht auf dem Weg zu einer Arbeit bin, oder bilde ich mir das nur ein?

In Kreuzlingen geht es steil hoch auf den Seerücken. Der Jakobsweg von Konstanz nach Einsiedeln heisst Schwabenweg, und ist als solcher auch hervorragend ausgeschildert.

Innerhalb kurzer Zeit verändert sich die Umgebung, es wird wesentlich kälter und es liegt etwas Schnee.

Ich bin unterwegs in der Schweiz. Nicht zu übersehen.

Ellinghausen im Thurgau.

Lippoldswiler. Schneidend kalter Wind, ich bin froh, dass ich mir eine sehr gute Ausrüstung geleistet habe. Alle Klappen dicht, damit der Wind keine Chance hat. Obwohl es an offenen Hautstellen (d.h. nur im Gesicht) so kalt ist, dass es schmerzt, bin ich unter all den Lagen am Oberkörper nassgeschwitzt.

In Waldstücken ist es gleich angenehmer, der Wind kommt kaum durch die Bäume.

Omen?

Eines der schönen Thurgauer Fachwerkhäuser unterwegs.

Märstetten. Ich habe grossen Hunger, aber alle Gaststätten scheinen geschlossen. Der Schwabenweg führt fast durchwegs über Wege, die stark verkehrsberuhigt sind, also meist auch nicht durch das Zentrum der Orte.

Die evangelische Jakobskirche in Märstetten. Eine Stempel für das Stempelbuch liegt aus. Ist das angenehm, ein paar Minuten im Warmen sitzen zu können und den Rucksack abzulegen!

Die Kirche von Innen, die Fresken wurden bei einer Renovierung überraschenderweise entdeckt worden und dann freigelegt.

Amlikon, auf der Brücke über die Thur.

Amlikon Ansicht.

Hünikon.

Typisches Bild an einem Hof unterwegs. Die Schweiz betreibt ein hochsubventioniertes Kleinlandwirtschaftssystem mit strengen Quoten, beispielsweise auf der Milchleistung.

Kapelle bei Kaltenbrunnen, leider verschlossen.

Update Oktober 2011 von Andrea Isler-Stulz: "Wenn die Kirche in Kaltenbrunnen verschlosssen ist wohnt im Bauernhaus neben der Kirche die ältere Dame die den Schlüssel wie auch den Stempelaufsicht hat. Frau Marianne Feuz geht es nach einer Operation wieder sehr gut. Während dem Spitalaufenthalt haben meine Eltern die Pilger von Frau Feuz beherbergt. Seit kurzem haben meine Eltern Dorli und Fredi Stulz, Sonnenhügel 15, 9554 Tobel-Tägerschen auch einen eigenen Pilgerstempel. Auf Anfrage werden Pilger abgeholt und versorgt, pilgerzimmer-dfs@thurweb.ch, +41(0)71 917 11 82.

"Ohne Gott alles Spott". Ist mir nie aufgefallen, war früher viel mit dem Mountainbike in dieser Gegend unterwegs.

Johanniter-Komturei in Tobel, meinem Zielort für heute.

"Als Folge eines Brudermordes auf dem toggenburgischen Grafsitz Rengerswil bei Wängi wurde 1228 eine Niederlassung (Komturei, Kommende oder Ritterhaus) des während der Kreuzzüge entstandenen Johanniterordens gegründet. Zum Stiftungsgut gehörten auch die Burgen Heitenau und Allenwinden bei Tobel. Verbindungen bestanden mit dem mittelalterlichen Pilgerweg von Konstanz nach Einsiedeln (Schwabenweg). Aus diesen Strukturen hat sich im Laufe der Zeit das Dorf Tobel entwickelt. Der dreiflügelige Bau des berühmten Barock-Architekten Johann Caspar Bagnato ersetzte 1747 die alte Komturei. Nach der Auflösung des Ordens 1807 wurden dessen Niederlassungen herrenloses Gut. Die Komturei fiel an den Kanton Thurgau, der in den Gebäuden eine Zucht- und Arbeitsanstalt einrichtete und laufend ausbaute. Nach der Aufhebung 1973 wurden die nach 1811 erstellten oder massiv umgebauten Gebäude abgebrochen." Quelle http://www.komturei.tg.ch

Zur Komturei gehört eine Kirche mit Friedhof.

Eher kitschig in der Kirche - aber warm ...

... und mit interessanten Weihnachtskrippen. Bethlehem wird kurzerhand in die Bergwelt verlegt.

Übernachte in einer privaten Pension bei einer verwitweten Dame. Heiss duschen, eine Wohltat! Essen gehen, dann ab ins Bett. Die Nachtruhe ist allerdings nicht wirkliche eine Ruhe, der Kreislauf rotiert, die Füsse glühen, wache oft auf.

Die Dame wird in einigen Tagen künstliche Kniegelenke erhalten, wie sie mir beim Frühstück am nächsten Morgen erzählt. Sie hat grosse Angst vor der Operation. Sie träumt vom Bergwandern, hat mit ihren schlechten Knien im letzten Jahr sogar noch eine kleine Wanderung in den Bergen gemacht, bis es nicht mehr ging vor Schmerzen. Allerdings hatte keine der Freundinnen Zeit, sie zu begleiten. Das findet sie jetzt noch schade.

Ich muss oft an sie denken unterwegs.

Tag 4: Tobel (CH)-Steg (CH), 8h, -3°C

Nach einem guten Frühstück geht es weiter. Der Morgen ist diesig, ich werde heute die Sonne wohl nicht sehen. Immerhin kein so eisiger Wind mehr wie gestern.

Gusseisernes Kreuz nach Tobel, im Hintergrund grosse Treibstofflager. Man riecht die Benzine im Wind wesentlich stärker, als ich erwartet hätte.

Die Jakobsmuschel (Pecten maximus) ist das Symbol des Hl. Jakob, des Älteren. Pilger hefteten sie früher zum Beweis Ihrer Pilgerschaft in Santiago auf Ihre Kleidung für den Rückmarsch.

Auch heute ist die Muschel ein beliebtes Symbol auf dem Jakobsweg. Leute, die Jakobsmuscheln auf ihren Türbalken oder Gärten anbringen, stehen den Pilgern üblicherweise mit Rat und Tat gerne zur Verfügung.

Die Muschel im Bild oben ist die erste echte Jakobsmuschel, die ich am Weg entdecke, und erfreut mich sehr.

Die Sonne kämpft, aber sie findet den Weg nicht durch in den Thurgau.

Kleine Kapelle am Weg von 1715 am Ortsrand von St.Margarethen. Auf dem Kreuz ist ein sogenanntes Lothringer Kreuz (frz. Croix de Lorraine oder Croix d'Anjou) angebracht.

Als ich in St.Margarethen an dieser kleinen Kirche vorbeikam, begann es zu schneien. Die Türe ging auf, und einige Leute kamen aus der Kirche, der Morgengottesdienst war eben zuende gegangen. Ich ging in die Kirche hinein, um etwas zu verschnaufen. Der Pfarrer sah mich und kam auf mich zu. Er war erstaunt, um diese Jahreszeit einen Pilger begrüssen zu können und zeigt mir die Kirche.

Sie ist erst vor einigen Jahren grundlegend renoviert worden, bei diesen Arbeiten wurden überraschend Fresken freigelegt. Zuerst war man wenig erfreut, da die Kosten sprunghaft stiegen - der Denkmalschutz verbot es, die Fresken einfach wieder zu übertünchen.

Heute freut sich die Gemeinde, ein solch schönes Kleinod zu haben.

Die Kirche liegt seit alters her direkt am Jakobsweg. Früher wurde die Kirchentür zu keiner Zeit abgeschlossen, um Pilgern in der Kirche Unterkunft zu bieten. Damit sie nicht die Kirche ruinierten oder ausräumten, war zwei Meter nach der Türe die Kirche mit einem Holzgitter abgetrennt, das heute nicht mehr vorhanden ist. Genug Platz ist jedenfalls zum Schlafen, genug Sicherheit für den Kirchenschmuck.

Die Pilger hinterliessen Graffitis auf den Wänden, diese wurden nun ebenfalls im Rahmen der Renovierung freigelegt. Schmierereien mit Namen und Jahreszahl. 1645 lese ich an einer Stelle.

Weiter geht es, entlang vereisten Wegen und Bächen.

Dussnang-Oberwangen, die barocke Martinskapelle aus dem 11./12. Jhd auf einem Hügel. Wegen Vandalismus-Gefahr verschlossen. Schlüssel bei Nachbarn erhältlich, das steht aber nicht unten an der steilen Treppe, sondern oben an der Tür. Das ist mir dann doch zuviel, ich laufe weiter.

Das Ort und das Kloster Fischingen, im sogenannten Tannzapfenland. Es ist Mittagszeit, wäre schön, wenn ich im Kloster essen könnte.

Der Weg ist so glatt, dass ich in der Wiese laufen muss. Ich merke, als ich unten bin, dass ich oben mein Stirnband verloren hab. Also nochmals die Wiese hoch- und runterstapfen.

Das Benediktinerkloster Fischingen wurde 1138 vom Konstanzer Bischof Ulrich II. gegründet. Es wurde 1848 aufgehoben (in Deutschland war Säkularisation und damit Aufhebung der Klöster bereits 1803). Die Gebäude des Klosters wurden an einen Textilfabrikanten verkauft. Später bestand im Konvent eine Handelsschule.

Nach der Aufhebung des so genannten "Ausnahmeartikels" in der schweizerischen Bundesverfassung 1973, der die Errichtung neuer bzw. die Wiederherstellung aufgehobener Klöster verbot, wurde 1977 das Kloster Fischingen in den alten Gebäuden wieder errichtet.

Unterhalb des Altars der Hl.Idda im Bild oben ist eine kleine Öffnung zu sehen. Es ist Pilgerbrauch, die Schuhe auszuziehen und die Füsse dort hineinzuhalten, Beschwerden würden dann gelindert. Ich kann mir eine Kühlung der heissen Füsse im Sommer auch als sehr angenehm vorstellen. Ich spare mir diesen Brauch und bin froh, wenn ich mich nicht bücken muss zum Schuhe an- oder ausziehen.

Der Klosterhof mit schönem Brunnen. Mittagessen für mich ist im Kloster nicht möglich, es ist übrigens modern ausgebaut und bietet Business-Komfort für Meetings oder Seminare.

Die Patres und Ihre Gäste tragen gerade das Essen ab. Schade, wenn ich das Stirnband nicht verloren hätte, hätte es wohl geklappt. Im Kloster kaufe ich ein naturbelassenes Früchtebrot aus steingemahlenem Mehl, ohne Konservierungsstoffe, lange haltbar. Kostet 10 SFR, hoher Preis, der für mich durch das grosse Gewicht bei kleinem Volumen gerechtfertigt scheint - rustikaler Ansatz. Und in der Tat, das Brot hat einen hohen Nährwert. Die letzten Reste werde ich tief in Frankreich essen.

Nachdem ich gegenüber des Klosters in einer Gaststätte gegessen habe, geht es weiter. Weiterlaufen nach einem Aufenthalt in einer herrlich warmen Gaststube ist eine kleine Überwindung. Die Kleider sind feucht vom Schweiss und dem Nieselregen.

Das Dorf Au, ein Anstieg hat mich ordentlich aufgewärmt nach der Rast in Fischingen.

Kurze Einkehr in der St.Anna Kirche in Au.

Dann beginnt der Aufstieg. Der Weg geht hoch zum Hörnli, einer Passhöhe von 1133m. Fischingen war noch auf 625 m. Mit der Höhe steigt die Schneetiefe.

Ein Leben in dieser Umgebung, die von Naturgewalten geprägt ist, und bis vor wenigen Jahrzehnten auch von Armut geschlagen war, vertieft wohl die Beziehung zu religiösem Brauchtum und der Suche nach Schutz und Geborgenheit.

Es wird jetzt winterlich, wie man es sich in den Bergen vorstellt.

Das Wetter wird dunkler, ich komme zum Glück jedoch nicht in einen Schneesturm.

Die Grenze zwischen den Kantonen Thurgau und Zürich bedeutet auch das Ende der Wegstrecke mit den weissen Schwabenweg-Schildern, an die ich mit gewöhnt habe. Der Kanton Zürich findet, dass eine solche weisse Wegmarkierung nicht ins Schweizer Beschilderungssystem passt (welches im Übrigen hervorragend ist!). Touristische Schilder, und der Jakobsweg fällt nach Ansicht der Zürcher hierunter, haben gefälligst in der Farbe Braun für Touristen beschildert zu sein. Keine Extrawürste, bitte.

Mich erstaunt -obwohl ich 10 Jahre in der Schweiz gewohnt habe- die offensichtliche Disharmonie zwischen den Kantonsregierungen, die hier offen zur Schau gestellt wird.

Kurz danach komme ich nach einem steilen und glatten Endstück am Bergrestaurant auf dem Hörnli an. In anderthalb Tagen von 400 Höhenmetern am Bodensee auf über 1100m am Hörnli, ich bin zufrieden.

Drinnen grosser Trubel, das Restaurant ist voll mit Rodlern, die von hier die Strasse abwärts rodeln und erst noch den einen oder anderen Mutmacher trinken. Obwohl ich erst so kurz unterwegs bin, merke ich, wie stark ich schon an die Ruhe gewöhnt bin. Ich trinke eine Kaffee, dann geht's weiter.

Endlich wieder alleine. Die Strasse und später die Pfade sind hier spiegelglatt.

Sogar die Witterung spielt mit und zeigt einige Lichtspektakel.

Das Abwärtslaufen ist sehr anstrengend und auch gefährlich wegen des Eises. Kurz nach der Aufnahme stürze ich und rutsche unbremsbar bis in die Kurve vorne, quer über die Strasse. Später wird es auf den Pfaden noch schlimmer. Einige sind Hohlwege, und wie ein Eiskanal komplett vereist. Ich muss auf der Hose rutschen, mit dem Rucksack auf dem Rücken. Normalerweise würde mir das Spass machen, aber hier, alleine unterwegs und mit dem Ziel vorwärts zu kommen, ist der Spass nicht ganz so gross.

Hier starb, wie an der Muschel erkennbar ist, der Jakobspilger Erich Müller am 12.9.1995. Ich finde später keine Dokumentation über die Todesursache im Internet oder einem Reiseführer. Es ist wohl nicht der schlechteste Tod, hier oben in der Einsamkeit und Schönheit der Natur - denke ich mir und versuche dann aber trotzdem, schlimmere Stürze zu vermeiden.

Ankunft im Tal, im Ort Steg im Tösstal. Es ist später Nachmittag. Nachdem ich heute eigentlich nur bis zum Hörnli kommen wollte, und nun sogar noch den Knie-intesiven Abstieg gemeistert habe, werde ich mir hier eine Unterkunft suchen.

Pensionen oder gar Hotels sind mir zu teuer, ich finde äussert herzliche Aufnahme mit Familienanschluss in einem original alten, schweizerischen Bauernhof bei der Familie Gafner-Rüegg. Sehr empfehlenswert! (Marcel und Karin Gafner-Rüegg, 055-2451525)

Tag 5: Steg (CH)-Etzelpass (CH), 8.5h, -5°C

Auch letzte Nacht recht unruhig geschlafen. Der Kreislauf hat sich noch nicht an die neuen Aktivitäten gewöhnt, und rotiert die halbe Nacht. Früh morgens geht es weiter, habe noch mit der Familie gefrühstückt und teile den Schulweg der Tochter ein Stückchen.

Ein Zufluss zur Töss ist gefroren.

Fischenthal, die Kirche ist um diese Zeit noch verschlossen.

Fistel, der Tag verspricht sonnig zu werden. Wird auch Zeit, nach dem vielen Nebel.

Schottischen Hochlandrindern scheint das Klima nichts auszumachen.

Rapperswil, die Rosenstadt, liegt am südlichen Zürichsee, im Kanton St.Gallen

Neben der Tür am Pfarrhaus ein handgemachtes Jakobsweg Wegweiser. 1868km.

Blick von der Burg inmitten der Stadt auf einem Hügel gelegen auf den Zürichsee Richtung Jona. In den Schattenbereichen ist der See gefroren.

Die Liebfrauenkapelle zwischen der Burg und der Kirche St.Johann stammt von 1489.

Blick von der Burg auf die Fussgängerbrücke nach Hurden. Über diese Brücke werde ich nachher laufen, um nach Pfäffikon zu kommen.

Die Altstadt von Rapperswil.

Die Fussgängerbrücke führt an Resten keltischer Siedlungen im See vorbei.

Pfäffikon, wieder ein Kantonswechsel, ich bin nun im Kanton Schwyz. Im Hintergrund sieht man den Anstieg, der nun vor mir liegt. Ich möchte auf den Etzelpass, dort ist die Pension St.Meinrad. Von 416m auf 950m Höhe. Bin mal gespannt, ob die Sicht da oben nicht mehr so trübe ist.

Der Jakobsweg ist zu wichtig, als dass man ihn einfach wegen einer Baustelle unterbrechen könnte. Es gibt eine ausgeschilderte Fussgängerumleitung.

Blick zurück auf Pfäffikon, hinten im Dunst Rapperswil und die Brücke dazwischen.

"Mach nur die Augen auf, alles ist schön" steht auf der Tafel. Schönes Motto.

Hier kommen die beiden Jakobswege aus Konstanz und der aus Rorschach-St.Gallen zusammen, der von den Pilgern entlang des nördlichen Alpenrands genutzt wird.

Franziska wird an diesem Punkt vorbeigekommen sein. Ich kenne sie nicht persönlich. Sie hat im Internet einen Bericht über ihren Camino von St.Gallen nach Santiago veröffentlicht, der mich sehr fasziniert hat, http://www.franziska.ch. Ich werde wohl nicht so emotional sein wie sie, bin aber gespannt, wie ich mit unterwegs möglicherweise kommenden Krisen umgehen werde.

Nur noch wenige Meter, dann habe ich den Aufstieg auf den Etzelpass geschafft. Die Kapelle St.Meinrad und die Pension daneben liegen malerisch vor dem blauen Himmel. Hoffentlich ist sie geöffnet, es wäre noch ein gutes Stück zur nächsten potentiellen Unterkunft.

Die Strasse auf den Pass. Endlich klare Luft mit guter Sicht, ganz im Hintergrund Berggipfel über dem Nebel.

Blicke in die Berge.

Zum Glück ist die Pension offen und hat auch Platz für mich. Der Preis ist mit 70SFR hoch, aber das Zimmer ist gut, ausserdem ist auch ein Restaurant vorhanden. Ich wasche meine Kleidung in der Dusche und hänge sie über die Heizung. Hoffentlich ist sie bis morgen trocken.

Blick aus dem Zimmer, herrlich.

Und abends ein Käsefondue, wie kann man einen anstrengenden Tag besser beenden? Es gibt sogar nochmals einen zweiten Topf als Nachschlag, der erste hat den "Schlag nicht gespürt", wie man treffend sagt. Normalerweise trinkt man Tee oder Wein zum Fondue, ich brauche aber viel Flüssigkeit, da kommt das Bier gerade richtig.

Morgen ist zufälligerweise übrigens der Namenstag des St. Meinrad. Nicht, dass ich alle Namenstage kenne. Es ist aber eine Delegation Mönche aus Einsiedeln gekommen, um morgen in der Meinrad-Kapelle den Namenstag zu zelebrieren. Das Restaurant ist voll, neben den Mönchen und mir sind viele Jugendliche gekommen, wohl für wintersportliche Aktivitäten.

Tag 6: Etzelpass (CH)-Einsiedeln/Genf (CH), 1.5h, -5°C

Heute ist der Namenstag des St. Meinrad. Meinrad von Einsiedeln (* 797 bei Rottenburg (D) bis 861 in Einsiedeln) war ein Mönch, auf den die Gründung des Klosters Einsiedeln zurückgeht. Meinrad wurde an der Benediktinerabtei des Klosters Reichenau im Bodensee unterrichtet. Nach einigen Jahren entschloss er sich für ein eremitisches Leben und zog sich 828 an die Hänge des Etzels zurück. Er soll an der Stelle, wo heute die Gnadenkapelle in der Klosterkirche des Klosters Einsiedeln steht, eine Klause und eine Kapelle errichtet haben, um in der Einsiedelei Gott zu dienen (daher der Ortsname Einsiedeln).

Der Sage nach wurde Meinrad von zwei Landstreichern erschlagen, welche die Schätze begehrten, die am Schrein von gläubigen Pilgern niedergelegt worden waren. Daraufhin sollen zwei Raben die Mörder verfolgt und vor Gericht geführt haben. Aus diesem Grund sind auf dem Einsiedler Wappen zwei Raben abgebildet.

Zum Namenstag findet morgens in der eiskalten Kapelle ein kleiner Gottesdienst statt, mit Chorbegleitung.

Während die Festgemeinde zum z'Nüni in das Restaurant geht, ziehe ich weiter Richtung Einsiedeln.

Die Teufelsbrücke führt über die Sihl im zu Einsiedeln gehörigen Viertel Egg. Direkt neben der Teufelsbrücke wurde 1493 Paracelsus geboren. Die erste Brücke wurde von Abt Gero von Frohburg 1117 erbaut. Im 17. Jahrhundert wurde sie durch die steinerne Brücke mit Dach ersetzt.

Knietiefer Schnee, sobald ich etwas vom Weg abkomme ist er hüfttief.

Die sogenannte Galgenkapelle am Weg, hier wurden auch Urteile vollstreckt. Drinnen ist noch der Pranger zu sehen.

Blick auf Einsiedeln, das Kloster liegt in einer Senke und ist von hier noch nicht zu sehen. Wohl sind die Glocken zu hören, der Schall trägt bei dieser Luft kilometerweit.

Inschrift an dem Bildstock, der im Bild oben zu sehen ist.

Die Kirche des Klosters Einsiedeln ist Mittelpunkt des Ortes. Die Gründung der Benediktinerabtei geht auf das Jahr 934 zurück. Das barocke Kloster entstand im 17. ten Jhd. in drei Etappen nach den Plänen von Caspar Moosbrugger. Das Deckenfresko ist das grösste der Schweiz.

Einsiedeln ist der wichtigste Pilgerort der Schweiz. Er war auch Sammelort für die Pilger nach Santiago de Compostela.

Die reichhaltig ausgeschmückte Kirche. Im Chor vorne singen Mönche Gregorianische Gesänge.

Beim Betreten der Kirche steht man in einem grossen, achteckigen Raum und erblickt vor sich die Marienkapelle aus schwarzem Marmor, die sogenannte Gnadenkapelle. Es ist die Gebetsstätte des ersten Einsiedlers Meinrad. Nach seiner Ermordung 861 zimmerten die "Waldbrüder" über den Ruinen seines Altars eine Kapelle.

Das heutige Gnadenbild in der Kapelle schuf ein unbekannter Künstler im 15. Jahrhundert. Schon sehr früh bekamen Maria und das Jesuskind den prachtvoll bestickten Behang, der je nach Fest und Farbe wechselt und nur Gesicht und Hände freilässt.

Das Einsiedler Gnadenbild gehört zur Reihe der berühmten schwarzen Madonnen Europas (eine andere sehe ich später in Le-Puy). Schwarz geworden ist sie im Laufe der Jahrhunderte durch Staub und den Russ von Kerzen, Öllampen und Weihrauch. 1803 wurden Gesicht und Hände dann mit schwarzer Farbe übermalt.

Das wäre mir unter normalen Umständen nicht aufgefallen. Der Zug, der mich nach Genf bringen wird, führt ein Wappen: Jakobsmuscheln, Symbol des Jakobswegs, und die zwei Raben, Symbol des Hl. Meinrad und somit Einsiedelns.

Die Fasnet ist in vollem Gange hier, ausbündig feiernde Leute -einige augenscheinlich Überlebende der letzten Nacht- laufen/torkeln lautstark durch die Strassen, die Restaurants haben dekoriert, wie man das in der Schweiz nennt.

Nachdem ich mir Einsiedeln etwas angesehen habe, kaufe ich ein Ticket und betrete letztmals auf meinem Weg zum Atlantik ein Fahrzeug.

Das ist ein Unterschied! Nach einigen stillen Tagen in der Natur sitze ich nun in einem warmen Wagon, die Landschaft fliegt an mir vorbei. Wäre den Weg lieber gelaufen, aber die Vernuft setzt sich durch. Reines Laufen hätte ungefähr 18 Tage in Anspruch genommen, so bin ich in 4 Tagen durch, die Familie freut's.

In Genf dann fast Kulturschock. Samstagabend in der Stadt. Regen, Autos, Gestank, Lärm. Steige ab in einem Touristen lowcost Hotel. Internetcafe, eine Kleinigkeit essen, Wäsche Handwaschen, schlafen. Meine letzte Nacht in der Schweiz.

Resümee nach einigen Tagen quer durch die Schweiz: Ausrüstung gut, Moral gut. Der Körper stellt sich um, der Kreislauf wird ruhiger, wie ich nachts merke. Ein Pilgerland ist die Schweiz nicht. Es geht nüchtern zu und pilgern wird eher touristisch-wirtschaftlich gesehen. Kein grosses Interesse seitens der Menschen unterwegs. Dieser Wesenszug kommt mir entgegen und ist mir nicht unsympathisch.

Teil II: Via Gebennensis

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